Das Ehegatten-Splitting erkennt an, was eine Ehe ist: Eine Gemeinschaft, bei der die Partner füreinander sorgen und alles miteinander teilen.
Das Grundgesetz verlangt für Ehe und Familie einen besonderen Schutz. Dem kommt das Steuerrecht mit dem Ehegatten-Splitting nach. Ein kluger Ansatz, um Familien zu unterstützen.
Was stimmt: Ehepartner, die beide annähernd gleich viel verdienen, profitieren kaum vom Splitting. Vorteilhaft ist das für Paare mit großem Gehaltsgefälle – etwa, wenn der Mann Alleinverdiener ist und die Frau zu Hause bleibt. Oder wenn die Frau Vollzeit arbeitet und der Mann Teilzeit.
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Der Vorstoß von Familienministerin Lisa Paus (55), diese Steuervorteile abzuschaffen, geht daher in die völlig falsche Richtung.
Sie missachtet damit das Grundgesetz. Sie verkennt die Folgen für Familien. Und sie tut geradezu so, als würde das Splitting nur für Ehen zwischen Mann und Frau gelten. Tut es aber nicht. Auch homosexuelle Paare kommen in den Genuss.
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Statt sich am Ehegatten-Splitting abzuarbeiten, sollte Lisa Paus lieber den Steuertarif insgesamt kritisieren. Er steigt mit jedem zusätzlich verdienten Euro an. Egal, ob Frau oder Mann ihn verdient. Heißt: Je mehr jemand arbeitet, umso höher die Steuerlast.
Heiraten sollte man weiterhin aus Liebe und nicht wegen der Steuer. Doch wenn der Fiskus Hochzeitsmuffel den entscheidenden Ruck geben kann, um vor den Altar zu gehen, sollte sie es weiter tun: Denn Familien – so altmodisch das klingt – sind weiterhin die Keimzelle der Gesellschaft.
Lesen Sie hier die Gegenmeinung: Weg mit dem Ehegatten-Splitting!