Gegen Sars-CoV-2 werden erstemals zwei mRNA-Impfstoffe eingesetzt. Die neue Technologie knnte bald auch gegen Krebserkrankungen eingesetzt werden – und individuelle Impfungen ermglichen.
Viele Forscher sprechen vom Anbruch einer neuen ra in der Medizin: Mit den bereits zugelassenen Impfstoffen von Biontech und Moderna sind erstmals Prparate auf dem Markt, die RNA nutzen, das Schwestermolekl unserer Erbsubstanz DNA. Die elegante Methode versetzt krpereigene Zellen in die Lage, Impfstoff oder andere Substanzen selbst herzustellen.
“Boten-RNAs sind nicht nur als Impfstoff gegen Infektionskrankheiten wie Covid-19 sehr attraktiv”, sagt Christoph Bock vom CeMM Forschungszentrum fr Molekulare Medizin der sterreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. “Wir knnten zum Beispiel Zellen, denen wegen eines angeborenen Gendefekts ein wichtiges Protein fehlt, mit mRNA-Medikamenten ein korrigiertes ,Rezept’ zukommen lassen. Das erffnet vielfltige Mglichkeiten fr gezielte Therapien im Bereich der seltenen genetischen Erkrankungen, aber auch bei Krebs.”
Nachdem die mRNA-Impfstoffe ihre Bewhrungsprobe in der Corona-Krise bestanden haben, herrscht Aufbruchsstimmung in der Branche, die lange um Investoren kmpfen musste. Zwei Pioniere der mRNA-Forschung berichten von schweren Zeiten zu Beginn ihrer Entdeckungen noch vor der Jahrhundertwende: die Forscherin Katalin Karik, die den Grundstein legte fr die Covid-Impfstoffe von Biontech und Moderna, und der Biologe Ingmar Hoerr, Mitgrnder des Tbinger Unternehmens Curevac, das den dritten mRNA-basierten …